Binger Jungforscher können experimentieren

Neues MINT-Labor neben dem Campus der Technischen Hochschule eröffnet. Lehrer schätzen praxisnahe Module.


BINGEN - Das neue MINT-Labor ist eröffnet. Schulklassen können neben dem Campus der Technischen Hochschule (ehemaliges Telekom-Gebäude) experimentieren. Mehr Lust auf naturwissenschaftliche Fächer ist das erklärte Ziel. Geldgeber sind vor allem die Städte Bingen, Ingelheim und der Kreis. Lehrer schätzen die fertigen und praxisnahen Module.

Eröffnungsgäste sitzen zwischen Mini-Dampfmaschinen, Windrädern mit verstellbaren Flügeln, Motoren und Solarpanels. „Eigentlich haben wir drei Gründe für die Feier.“ TH-Präsident Klaus Becker zählt auf: Neben der Labor-Eröffnung zog der Energie-Parcours aus dem Binger Stadtgebäude in einen eigens umgebauten Raum in TH-Sichtweite. Und der Landkreis Mainz-Bingen wurde im Dezember zur MINT-Region ernannt.

Was der Titel bringt? Regionalkonferenzen sollen in den nächsten zwei Jahren die Idee vom Push der Naturwissenschaften weitertragen. „Wir wollen uns noch stärker mit weiterführenden Schulen der Region vernetzen“, schaut Vizepräsident Professor Peter Leiß in die Zukunft. Auch auf Kindergärten und Grundschulen sollen erprobte MINT-Ansätze ausgeweitet werden. Das MINT-Plus-Projekt der TH ist die Keimzelle. Lehrkräfte schätzen die Idee als außerschulischen Lernort. „Alle Stationen stehen fix und fertig bereit, kein Aufbau mehr und die Schüler können selbstständig experimentieren“, nennt Projektleiterin Christina Neubert Vorteile.

Das Angebot ist kostenfrei. 15 verschiedene Experimente rund um Energie stehen ab der zehnten Klasse zur Verfügung. Mitarbeiter der TH betreuen den Parcours und stellen Unterrichtsmaterialien. Ein Rund-um-sorglos-Paket also. „Für den Landkreis ist MINT Plus ein ganz wichtiges Kooperationsprojekt“, sagt Landrätin Dorothea Schäfer (CDU). Denn der Fachbereich Technik, Informatik und Wirtschaft an der TH hat sich mit Bildungspartnern an Schulen und Firmen zusammengetan. „Azubis aus Partnerfirmen unterstützen die Schülerarbeit, so kommt wirklich jeder mit seinem Experiment zu einem Ergebnis“, erklärt die Diplom-Pädagogin Hannah Hoffmann den Nutzen eines hohen Betreuungsschlüssels.

Zentral an MINT-plus: Es will Interesse bei Jungen und Mädchen gleichermaßen für Technikthemen wecken, Vorurteile abbauen. Weil die Idee bereits Ende 2014 mit drei Partnerschulen der Region umgesetzt wurde, sind die Kontaktzahlen beachtlich: Insgesamt 5900 Schüler wurden laut TH bislang erreicht. „Ziel bis zum Jahr 2022 ist es, noch mehr Lehrkräfte zu begeistern, Robotik auch für obere Klassen anzubieten und Evaluation, was wirklich bei den Schülern hängen bleibt“, fasst Hannah Hoffmann zusammen.

Entwickelt wurde der Energieparcours an der Mainzer Uni. Er zog 2015 nach Bingen um. Schülergruppen von Rüsselsheim bis Stromberg und Kirn reisen seither an, um in vier Stunden Physik und Chemie ganz praktisch zu erfahren.

Fünf Kooperationsschulen sind inzwischen regelmäßig im Boot. Bingen, Ingelheim und der Kreis Mainz-Bingen geben jeweils 120 000 Euro jährlich für das MINT-Projekt aus. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist Begeistern für technische Berufe gut angelegtes Geld“, sind sich die Oberbürgermeister Thomas Feser (Bingen) und Ralf Claus (Ingelheim) einig.

Für Fragen und Anmeldung: c.neubert@th-bingen.de oder auch: www.th-bingen.de/campus/kennenlernen/service-fuer-schulen

Quelle: https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/bingen/bingen/binger-jungforscher-konnen-experimentieren_19959756

Christine Tscherner


YouTubeFacebookTwitterInstagramPodcast
Top